Schon seit 1897 – 2 Jahre nach Entdeckung der Röntgenstrahlen – ist bekannt, dass Strahlen nicht nur eine Vernichtung von Tumorzellen bewirken, sondern auch noch eine unabhängige entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften haben.
Vor etwa einem Jahrhundert wurden die ersten Geräte zur regelmäßigen und sicheren Anwendung der Orthovolttherapie entwickelt. Heute gibt es zahlreiche wissenschaftliche Nachweise, die belegen, dass Strahlendosen im Bereich von 0,3 bis 1,0 Gy effektiv lokale Entzündungen und die damit verbundenen Schmerzen reduzieren können. Mit etwas höheren Strahlendosen können überschießende Gewebsbildungen lokal verringert oder sogar gestoppt werden. Dabei spielen viele durch Strahlen beeinflusste Enzyme und Zellreaktionen im Gewebe eine wichtige Rolle. Während die Strahlentherapie bei Krebserkrankungen darauf abzielt, Krebszellen zu vernichten, ist das Ziel bei gutartigen Erkrankungen, Entzündungskaskaden und daraus resultierende Schmerzreaktionen zu reduzieren oder das ungeordnete Wachstum von Bindegewebszellen zu verhindern. Aufgrund der niedrigen Bestrahlungsdosis ist diese Form der Strahlentherapie mit sehr geringen Risiken und Nebenwirkungen verbunden. Auch das Risiko einer Tumorentstehung im bestrahlten Bereich ist sehr gering (0,1% in 30 Jahren, abhängig vom Alter).